Der Wetterbericht für die kommenden Tage ist noch nicht so prickelnd. Mal gucken, wie das Wetter wirklich wird. Der Wetterdienst rechnet ja grundsätzlich immer mehr Regen drauf, als die Wahrscheinlichkeit tatsächlich her gibt. Man freut sich mehr wenn der Wetterdienst falsch liegt und es nicht regnet, als das man sich über den Wetterdienst aufregt, wenn es regnet, ohne, dass es vorhergesagt worden wäre.
Frühstücksbrötchen gibt es heute aus dem eigenen Ofen in der Küche. Draußen nieselt es noch sehr uneinladent. Noch kein so guter Start. Aber so ungemutlich ist es im Haus dann auch nicht, mit dem Blick in die eigene kleine Düne. Im fernen Hintergrund hört man schon die ersten Rennwagen ihre Runden auf dem Circuit drehen. Aber eher Tourenwagen, als dass es ganz hoch drehende F1 Wagen wären. Also noch keine geheimen Tests. Der F1 Zirkus ist erst am 25.08. hier zu Gast, wir ich natürlich gleich nachschlagen musste. Also diese Woche keine Last-Minute Plätze mehr bei einem F1 Rennen.
Der Nieselregen wird weniger. Da trauen wir uns dann auch einmal an den Strand. Der Wind macht es nicht wirklich gemütlich, aber man wird nicht nass. Die Luft ist sehr erfrischend und es ist nicht überfüllt. So kann ich auch sehr gut mit einem Strand leben.
Kleine Pause im Haus. Die teure Miete muss sich ja auch ausbezahlen und der Kasten entsprechend abgewohnt werden.
Von dort noch einmal den Strand entlang, nun aber in Richtung Ortsmitte. Alle paar hundert Meter steht oben an der Straße, bevor es die Düne runter geht zum Strand, ein Imbisswagen. Und damit meine ich alle paar hundert Meter. Man kann von einem Wagen aus immer den nächsten sehen. Zumindest bei der Anzahl an Gästen heute, kann ich mir nicht vorstellen, dass sich das lohnt. Denn von den Strandlokalen einmal die Düne runter gibt es darüber hinaus noch mehr. Man braucht also nur umfallen und findet etwas zu Essen am Strand. Die Beachclubs unten am Strand lassen sich die Location natürlich deutlich besser bezahlen als so ein fahrbarer Imbiss. Aber auf Grund der Menge an Essensgelegenheiten, und die Strandclubs haben streckenweise wirklich viele Sitzgelegenheiten, muss hier im Sommer, also wenn auch das Wetter mitspielt, richtig was los sein.
Wir probieren mal zum Mittag so einen Imbisswagen mit Fisch aus. Also einmal Kibbeling (Kibbeling bezeichnet ein niederländisches Fischgericht. Fischfilet wird in mundgerechte Häppchen geschnitten, mit Backteig überzogen und dann frittiert. Für die Zubereitung werden Filets von Kabeljau, heute auch der preiswertere Seelachs oder Seehecht, verwendet. [Wiki]). Ich finde das einen sehr gelungen Mittagstisch.
Vor uns bestellt eine älter Dame. Auf Deutsch. Der Verkäufer war sichtlich genervt. Keine Ahnung ob von seinem Tag bisher, seinem Leben, oder eben der völlig selbstverständlichen Ansprache auf Deutsch. Auf jeden Fall wollte er zu dem Zeitpunkt auch nicht verstehen und stellte sich auch ein bisschen doof, dass er nichts verstehen würde. Auch wenn die Worte der beiden sprachlich gar nicht so weit auseinander waren. Aber anstelle auf den Fisch in der Auslage zu zeigen, wurde die Bestellung auf Deutsch nur einfach lauter vorgetragen. Man wurde sich noch handelseinig. Aber ich blieb dann bei der Bestellung komplett auf Englisch. Auch als dann doch ein paar deutsche Worte aus seinem Mund rutschten.
Als es das Essen gab wurden wir und alle anderen gewarnt „Passen Sie auf die Möwen auf!“. Und das war dann auch nicht untertrieben. Ich ging mit meinem Teller in Richtung Bank, die wir uns ausgesucht hatten, da hörte ich hinter mir schon die Schreie. Die Möwen waren sich nicht zu fein fasst auf dem Kopf zu landen und dabei dann auch noch Garnelen vom Teller zu schnappen. Wir haben uns dann lieber an den Stehtisch direkt neben dem Imbisswagen gestellt. Echt aggressive Viecher hier.
Weiter am Strand entlang weiter in Richtung Stadtmitte. Der Unterschied zu Amsterdam kann nicht mehr viel größer sein. Dort kannst du in jedes Fenster, Schaufenster, Privatwohnung oder Loftbüro direkt an der Gracht gucken, und es sieht fast immer geschmackvoll aus. Hier willst du nicht mal die Sachen kaufen die im Schaufenster der Läden zu sehen sind. Das ist eher nicht unser Geschmack. Das sieht eher günstig und aus. Und damit meine ich nicht günstig sondern billig.
Die Einkaufsmeile ist nicht schön sondern eher für einen Touri-Ort ausgelegt der Wegwerfspielzeug für Kinder anbietet. Der Ort ist nicht schön … soweit wir das heute gesehen haben. Wir sind entsprechend sehr glücklich mit der Wahl unserer Location, außerhalb der Ortsmitte. Aber das ist vor allem auch die Touri-Meile in der Ortsmitte an der Strandpromenade. Hier werden auch nicht alle wohnen.
Auf dem Rückweg testen wir noch eines der Strandcafés aus. Hier kann ich über einen QR Code auf selber am Telefon bestellen und bezahlen. Corona freundlich. Spart Wartezeit und Personal im Hochsommer. Es kommt trotzdem ein Kellner. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass es hier bei Vollbetrieb auch unübersichtlich wird. So kann man das sehr gut machen. Man sitzt windgeschützt hinter einer kleinen Scheibe aber Draußen. Inzwischen ist es immer noch windig aber sonnig.
Zeit für die Rückreise zu unserem Häuschen. Nudeln aus der eigenen Küche. Und noch ein wenig die Miete abwohnen. Ein schöner Tag.
cheers.
Sebastian